Wohnen & Leben als Gemeinschaft in Individualität

Ausgehend von den Bedürfnissen von Personen mit Demenz nach Schutz und Sicherheit auf der einen Seite aber auch nach Geborgenheit und dem Wunsch nach einem gemütlichen und freundlichen Zuhause ist die Wohngemeinschaft klein, übersichtlich und familiär gestaltet. Die Bewohner richten ihre Privatzimmer mit eigenem Mobiliar ein. Zusätzliche Gemeinschaftsräume und ein Wintergarten mit Zugang zur Terrasse und in den Garten ermöglichen eine gemeinsame Tagesgestaltung.

Das Wohnzimmer der Demenz-WG

Das „Wohnzimmer“ der Demenz-WG

Die Mieterinnen und Mieter prägen, bestimmen und entscheiden durch ihre Angehörigen bzw. Betreuer die Gesamtheit des gemeinsamen Lebens und Wohnens. Sie können sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten aktiv in den alltäglichen Ablauf der hauswirtschaftlichen Tätigkeiten wie z.B. Kochen, Waschen oder Einkaufen einbringen. Die Präsenzkräfte – sie sind jeden Tag rund um die Uhr anwesend – leisten dabei die erforderliche Anleitung und Unterstützung.

Die Pflegekräfte konzentrieren sich auf pflegerische Aufgaben. Ihre Anwesenheit orientiert sich am Bedarf. Die Tagesstruktur berücksichtigt die Wünsche und Gewohnheiten der Einzelnen. Sie ist flexibel und passt sich den jeweiligen Mieterinnen und Mietern an.

Der Tagesablauf

Demenziell Erkrankte benötigen einen strukturierten Tagesablauf. Deswegen werden die Mahlzeiten zu festen Zeiten angeboten. Dennoch wird auf individuelle Lebensgewohnheiten der BewohnerInnen Rücksicht genommen: Wenn jemand sein Leben lang gegen 10:00 Uhr gefrühstückt hat, dann ist das auch in der FRIEDA möglich.

Natürlich müssen aus organisatorischen Gründen Kompromisse eingegangen werden.

Die BewohnerInnen werden gefordert

Sitzecke mit Klavier

Sitzecke mit Klavier

Es ist wichtig, dass die BewohnerInnen geistig und körperlich gefordert und gefördert werden. Die Vormittage sind in der Regel mit täglichen Arbeiten, wie zum Beispiel Pflegearbeiten, Vorbereitung des Mittagessens, Zeitung lesen und sonstigen Aktivitäten ausgefüllt.

Nachmittags beschäftigen sich besonders geschulte MitarbeiterInnen jeweils einen halben Tag mit den BewohnerInnen. In dieser Zeit wird gespielt, gesungen oder es gibt sonstige gemeinsame Aktivitäten.

Zu passender Gelegenheit nehmen sich diese MitarbeiterInnen Zeit für Einzelgespräche oder einen Spaziergang mit einem der BewohnerInnen. Über die Mietergemeinschaft werden weitere Aktivitäten veranlasst.

Am späten Nachmittag und an den Wochenenden sind immer viele Angehörige zu Besuch in der FRIEDA. Da herrscht oft richtig Trubel! Vor allem Kinder lassen die Herzen der BewohnerInnen schmelzen!

Abends sehen die Bewohner gemeinsam fern oder ziehen sich in ihre Zimmer zurück.

Die FRIEDA ist kein Altenheim!

Eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für Demenzkranke ist kein Pflegeheim und auch keine stationäre Einrichtung. Sondern es ist eine private und selbständige Wohnform, die sowohl dem besonderen Betreuungsbedarf von Menschen mit Demenz Rechnung trägt, als auch das individuelle Eingehen auf die jeweiligen Bedürfnisse der Mieterinnen und Mieter ermöglicht. Stellen Sie sich die FRIEDA wie eine Studenten-WG vor:

  • Wenn dort etwas angeschafft werden muss, wird das gemeinsam beschlossen.
  • Das Essen und der Einkauf werden durch die Gemeinschaft organisiert.
  • Es werden Ämter vergeben (Getränke, Kasse usw.).
  • Über den Zuzug neuer Bewohner wird gemeinsam entschieden.

Aktive Einbindung der Angehörigen

Wintergarten mit Zugang zum Garten

Wintergarten mit Zugang zum Außenbereich

Es gibt einen Mieterbeirat, in der je BewohnerIn ein Angehöriger/Bevollmächtigter vertreten ist. Der Mieterbeirat regelt das tägliche Miteinander in der FRIEDA. Über die Mietergemeinschaft werden besondere Ereignisse, zum Beispiel in der Weihnachts- oder Karnevalszeit organisiert. Der Mieterbeirat (vertreten durch den Sprecher und die Stellvertretung) entscheidet über Aufnahme neuer BewohnerInnen.

Die bevollmächtigten Angehörigen (oder auch gesetzlichen Betreuer) sind dabei sehr wichtige Partner in der Organisation des Lebens in der FRIEDA. Ihre aktive Einbindung in die Belange der Wohngemeinschaft und ihre positive Unterstützung sind ein wichtiger Baustein zum Gelingen des Konzeptes.

Lesen Sie hierzu auch Diakonie im Kirchenkreis Düsseldorf Mettmann – Demenz WG